Computerchips aus Europa: Warum die EU-Strategie gescheitert ist

Sie gelten quasi als Grundbausteine für moderne Industrieproduktion: Mikrochips. Egal ob Autos. Unterhaltungselektronik, oder Waffen, ohne sie ist kaum ein technisches Produkt noch denkbar. Die EU aber ist bei der Herstellung in den vergangenen Jahren immer mehr ins Hintertreffen geraten. Der Anteil an der weltweiten Produktion ist auf unter zehn Prozent gefallen. Um dem Abwärtstrend entgegenzuwirken hat die EU-Kommission 2022 das sogenannte „Chips-Gesetz“ verabschiedet.
Dessen Wirkung hat der EU-Rechnungshof jetzt, drei Jahre später, untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd. Das von der EU gesteckte Ziel, 2030 zumindest 20 Prozent der globalen Produktion in Europa zu verankern scheint dem am Montag erschienen Prüfbericht zufolge unerreichbar. Die Ziele seien „zu ehrgeizig“ gewesen, daher sei Europa „nicht einmal annähernd in der Nähe dieser Ziele, oder habe „auch nur die Aussicht, diese zu erreichen.“
Der Rechnungshof erklärt das vor allem damit, dass nur fünf Prozent der Finanzierung der europäischen Chipsproduktion von Brüssel aus gesteuert werde, der Rest sei in der Hand der Nationalstaaten, oder privater Geldgeber. Zwar seien Milliarden an Förderungen ausgeschüttet worden, doch die EU-Kommission habe „keinen Überblick“ über die tatsächlichen Entwicklungen in Europas Chips-Industrie. Das sei übrigens in anderen Gebieten der europäischen Industrie genauso. Der Rechnungshof jedenfalls empfiehlt einen „Realitätscheck“.
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