Handballer auf der Abschiedstour in Zentralanatolien

- Österreichs Handballteam steht vor entscheidenden EM-Qualifikationsspielen gegen die Türkei und die Schweiz.
- Teamchef Ales Pajovic wird nach sechs Jahren verabschiedet, während Spieler wie Hutecek ihm viel zu verdanken haben.
- Der kommende Teamchef Iker Romero wird positiv erwartet, mit einem Stil, der gut zum Team passen soll.
Noch ist keine Zeit für Wehmut und Abschiedstränen. Österreichs Handballteam absolviert die letzte Woche in der sechsjährigen Ära von Teamchef Ales Pajovic mit den entscheidenden EM-Qualispielen.
Das erste absolvieren Lukas Hutecek und Kollegen am Mittwoch (18 Uhr, ORF Sport+) im türkischen Sivas, am Sonntag kommt es in Graz zum Showdown mit der Schweiz um das direkte EM-Ticket.
"Einiges zu verdanken"
„Ich habe mich mit dem Ende der Ära Pajovic noch nicht beschäftigt. Noch ist keine Zeit fürs Traurigsein“, gesteht Lemgo-Legionär Hutecek, der unter Pajovic zum Nationalteamspieler wurde und zum Leader dieser Mannschaft avancierte. „Er hat mir sehr viel Vertrauen geschenkt, ich habe ihm einiges zu verdanken.“
Zunächst mussten die Österreicher erst einmal die beschwerliche Anreise in die Türkei verkraften. Hutecek und Mannschaftskollege Constantin Möstl fuhren von Lemgo nach Hannover, flogen danach nach Istanbul, um die finale Strecke nach Sivas zu fahren. Die Anreise dauerte einen ganzen Tag.
Da die letzten Spieler erst am Montagabend in der Türkei ankamen, konnte man die erste gemeinsame Einheit, das Abschlusstraining am Dienstag absolvieren.
Vor einem Pflichtsieg
Man stimmte sich per Video auf den Gegner Türkei ein. Österreich steht vor einem Pflichtsieg. „Wenn wir am Mittwoch eine gute Partie spielen, dann bin ich überzeugt, dass wir auch gewinnen werden. Jeder von uns weiß, wie wichtig diese Woche ist.“ Der Schlüssel zum Erfolg? „Wir müssen bereit für die Aufgabe sein, nicht nur im Kopf, sondern auch körperlich.“
Hutecek erwartet einen harten Kampf gegen physisch starke Türken. „Wir müssen dagegen halten und den Kampf annehmen. Gelingt uns das, dann sind wir die bessere Mannschaft.“
Abermals wird Superstar Mykola Bilyk aufgrund seiner Oberschenkelverletzung fehlen. „Das tut weh. Aber ich mache mir dennoch keine Sorgen. Uns konnte man in der Vergangenheit nur selten vorwerfen, dass wir nicht bereit waren.“
Mit dem finalen Spiel am Sonntag in Graz gegen die Schweiz will man sich bei den Österreichern noch nicht beschäftigen, dennoch wirft es seinen Schatten voraus. Hutecek: „Die Schweiz ist eine gute Nation, hat in den letzten Jahren große Schritte gemacht. Daheim ist unser Anspruch aber, dass wir die Schweiz schlagen.“
Ales Pajovic, der mittlerweile parallel zum ÖHB-Team auch Flensburg trainiert, möchte man mit einem Erfolg verabschieden. „Pajo hat das verdient. Die EM-Teilnahme wollen wir ihm zum Abschied schenken.“

Den kommenden Teamchef Iker Romero kennt Hutecek. „Wir haben in der Deutschen Liga gegen ihn gespielt, da habe ich kurz mit ihm geredet.“
Seit der Bestellung des Spaniers zum Teamchef gab es keinen Kontakt. „Ich habe die Pressekonferenz gesehen. Er hat Lust auf den Job, ich habe ein gutes Gefühl. Er war ein Weltklassespieler. Was man über ihn hört, ist gut. Ich halte sehr viel von ihm und davon, welchen Handball er spielen lässt.“ Sein Stil sollte also gut zu diesem Team passen.
Kommentare