Karner und Faeser in Syrien: Auf einen Tee mit Rebellen

Karner und Faeser in Syrien: Auf einen Tee mit Rebellen
Nancy Faeser und Gerhard Karner waren als erste Innenminister seit dem Sturz des Assad-Regimes in Damaskus und verhandelten mit ihrem Amtskollegen über die Rücknahme von Geflüchteten. Eine heikle Mission.

Am Ende der Reise, kurz vor der Landung in Wien, bedankt sich Nancy Faeser bei ihren Mitreisenden „für das Vertrauen“. Was die deutsche Innenministerin meint, versteht man, wenn man 24 Stunden zurückspult.

Faeser und ihr österreichischer Amtskollege Gerhard Karner sitzen Sonntagmittag im Bauch eines Airbus A400M der deutschen Luftwaffe. Die roten Gurte festgezurrt, die Tasche unter dem Sitz verstaut, den Sitz sowieso aufrecht, weil an der Längsseite im militärischen Transportflieger befestigt.

Die Männer der Einheit „Auslands- und Spezialeinsätze“ (ASE) sind voll adjustiert – der groß gewachsene Scharfschütze mit Sturmhaube unterm Helm und Fernglas; der kleinere Bullige mit Sturmgewehr in den Händen und Blendgranate im Holster. Es streift einen der Gedanke, auf welche möglichen Szenarien sich diese Männer wohl vorbereitet haben, da geht im Heck schon die Klappe auf und es ruft jemand: „Wir gehen raus.“

Vorher sollen sich alle Passagiere noch eine kugelsichere Weste und einen Stahlhelm nehmen. „Nur für alle Fälle.“ Wir gehen also raus.

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