Dieser hat am Dienstagabend stattgefunden und soll auffallend ruhig über die Bühne gegangen sein. Und das, obwohl Figl gleich zwei Personalentscheidungen auf den Weg gebracht hat.
Zum einen hat er bekannt gegeben, dass der bisherige Stellvertreter des zurückgetretenen Landesgeschäftsführers Peter Sverak, Lorenz Mayer, dieses Amt übernehmen wird. Das soll ohne Widersprüche angenommen worden sein, heißt es von Sitzungsteilnehmern. Eine Wahl fand bei dieser Postenvergabe allerdings nicht statt - Mayer wurde damals als Stellvertreter gewählt und konnte darum ohne Abstimmung aufrücken.
Zustimmung für Greco
Auch die Wahl von Kasia Greco zur nicht-amtsführenden Stadträtin ging ohne nennenswerten Gegenwind über die Bühne, es gab 21 Stimmen für sie und nur eine Gegenstimme.
Greco nur als Zugeständnis an den mächtigen Wiener Wirtschaftskammerpräsidenten Walter Ruck zu sehen, würde der Politikerin nicht gerecht werden, sagen selbst Leute aus dem bisherigen Figl-Lager. Sie sei eine, die immer anpackt, die sich für nichts zu schade sei – selbst wenn es darum geht, um nur eine einzige Wählerstimme zu kämpfen. Als Vizepräsidentin der Wiener Wirtschaftskammer und als Gesundheitsexpertin bringe sie Kompetenzen in gleich zwei Themen mit, die die ÖVP angehen möchte.
Auch andere Lager gratulieren
Selbst der Österreichische Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund (ÖAAB), naturgemäß nicht immer einer Meinung mit der Wirtschaftskammer, gratulierte tags darauf zu der Wahl Grecos: "Sie ist eine erfolgreiche Unternehmerin, die weiß, wie Betriebe ticken, und die die Sorgen und Herausforderungen der arbeitenden Menschen kennt. Das ist genau die Perspektive, die Wien jetzt braucht“, so Landesobmann Hannes Taborsky.
„Diese Entscheidung hat mich nicht überrascht“, sagt auch ein ÖVP-Funktionär zum KURIER. „Das Überraschende an dem Abend war, dass er so kurzweilig und harmonisch abgelaufen ist.“
Ob und wie lange es in der Wiener ÖVP so harmonisch bleibt, wird die Zeit zeigen.
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