Innsbrucker Stadt-ÖVP schlittert noch weiter ins Chaos

Mit viel Aufwand hat "Das neue Innsbruck" vor einem Jahr mit Florian Tursky an der Spitze Wahlkampf betrieben. Und am Ende stark verloren
Einen Tag nach einer Bilanz-Pressekonferenz wirft Franz Jirka (ÖVP) als Klubobmann des Bündnisses "Das neue Innsbruck" hin.

Noch am Mittwoch hatte Franz Jirka (ÖVP) als Klubobmann von "Das neue Innsbruck" - ein Bündnis der Innsbrucker Volkspartei mit "Für Innsbruck" (FI) - Bilanz über ein Jahr Oppositionsarbeit im Gemeinderat gezogen. An der Zusammenarbeit wolle man festhalten und plane, "bis 2030 durchzuhalten".

Einen Tag nach dieser Pressekonferenz wurde am Donnerstagmorgen per Aussendung verkündet, dass Jirka den Klubvorsitz an seine Parteikollegin Birgit Winkel übergibt. Die einstige Bürgermeisterpartei ÖVP stellt nach den Gemeinderatswahlen im Vorjahr nur noch zwei Mandatare. Der Klub wird durch zwei FI-Abgeordnete komplettiert.

Schwere Niederlage

Mit dem Bündnis wollte die Tiroler Volkspartei mit Ex-Staatssekretär Florian Tursky als Frontmann das Bürgermeisteramt zurückerobern. Die Mission scheiterte krachend. Gestartet mit 13 Gemeinderatssitzen blieben für "Das neue Innsbruck" am Ende nur noch vier Plätze in den Abgeordnetenreihen.

Mit dem überraschenden Wechsel stürzt die Stadt-VP weiter ins Chaos. Der designierte Nachfolger von Tursky als Stadtparteiobmann, ÖVP-Wirtschaftslandesrat Mario Gerber, zeigte sich am Donnerstag am Rande einer Tourismus-Pressekonferenz im KURIER-Gespräch einigermaßen konsterniert und "enttäuscht":

"Ich wurde über diesen Rückzug überhaupt nicht informiert. Ich habe das aus den Medien erfahren." Viel mehr wolle er zu den Vorgängen aber nicht sagen, er stelle sich Ende Mai der Wahl. Sollte er gekürt werden, werde er die Weichen neu stellen. "Wenn man gewählt ist, kann man Entscheidungen treffen", so Gerber.

Sein Ziel ist aber klar: "Mein Fokus liegt ganz klar darauf, den Wähler in Innsbruck ein Angebot zu erstellen, ein Team aufzustellen und das bürgerliche Lager in Innsbruck zu stärken." Er sei sich aber "bewusst, dass das eine sehr schwierige Aufgabe wird."

Kommentare