FPÖ beklagt Zerstörung von Kickls Kletterroute "Geheimer Schwob"

FPÖ beklagt Zerstörung von Kickls Kletterroute "Geheimer Schwob"
Duell der Extrem-Bergsteiger: FPÖ-Abgeordneter empört sich, weil zu den Erstbesteigern auch sein Parteichef zählt. Widersacher ebenso "on fire".
Von Uwe Mauch
  • FPÖ-Abgeordneter Sebastian Schwaighofer kritisiert die Zerstörung der Kletterroute 'Geheimer Schwob' im Hochschwab-Gebirge als Akt irrationaler Bösartigkeit.
  • Die Kletterroute, zu deren Erstbegehern FPÖ-Obmann Herbert Kickl zählt, wurde durch das Entfernen von Sicherheitshaken mit einer Trennscheibe zerstört.
  • Schwaighofer warnt vor der Gefahr für Bergsportler und sieht in der Aktion bewusste Inkaufnahme von Unfällen und Todesfällen.

„Kostenlos nutzbare alpine Infrastruktur mutwillig zu zerstören, ist ein Akt irrationaler Bösartigkeit“, empört sich der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Sebastian Schwaighofer.

Schwaighofer ist nebenbei laut FPÖ-Aussendung "Sprecher für Linksextremismus".

Die Sicherheitshaken wurden mit einer Trennscheibe "abgeflext"

Anlass für den Unmut des Abgeordneten ist die Zerstörung der Kletterroute „Geheimer Schwob“ im steirischen Hochschwab-Gebirge. Sie ist eine Route im 6. Schwierigkeitsgrad und wurde bereits 2020 von Thomas Behm, Robert Gruber und dem FPÖ-Chef erstbegangen.

Die angebrachten Sicherheitshaken wurden mit einer Trennscheibe "abgeflext". Dies wurde auch mit Fotos dokumentiert und in den sozialen Medien veröffentlicht.

Die Aktion sei für Bergsportler äußerst gefährlich, betonte Schwaighofer: „Wer in gutem Glauben in eine Route einsteigt und dann plötzlich feststellt, dass entscheidende Sicherungspunkte fehlen, gerät in akute Lebensgefahr. Hier wird nicht nur Vandalismus betrieben, sondern bewusst das Risiko schwerer Unfälle oder gar Todesfälle in Kauf genommen."

Der Linksextremismus-Sprecher macht sich aber auch Sorgen um seine erklärten Gegner. So sieht er "die Antifa in Seilschaft mit Babler und Co. ins ideologische Nirvana stolpern".

Die von der FPÖ Angeprangerten argumentieren übrigens so:

"Schon immer waren Berge ein politischer Raum. Ob als Rennen, welche Nation zuerst die Eiger-Nordwand besteigt, die nationalistische Ausschlachtung der 8000er-Besteigungen mit dem Nanga Parbat als Schicksalsberg der Deutschen oder der Umbenennung von Bergen wie dem Pik Stalin/Kommunismus/Ismail Samani. So wird auch heute noch von rechter Seite aus versucht, die Berge zu vereinnahmen, um den Nationalstaat Österreich zu romantisieren und eine vermeintliche Volksidentität zu schaffen. Dies geschieht auf großer Bühne, wenn sich Kickl als Extremsportler und Kletterer darstellt [2] oder Thomas Behm seine Kletterrouten rassistisch benennt. Auch der Hochschwab ist reich an Geschichte, so war er schon zu NS-Zeiten ein Ort des Widerstandes und Rückzugsort für Partisan*innen. Umso mehr schockiert es, dass Kickl diesen Ort mit einer Erstbegehung für seine Selbstinszenierung missbraucht. Und weil wir uns entschlossen gegen seine rechte Ideologie stellen, haben wir uns dafür entschieden, seine Route 'Geheimer Schwob' an den Rauchtalplatten im Hochschwab zu entfernen."

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