Bluthochdruck senken mit Kalium: Diese Lebensmittel helfen

Erhöhter Blutdruck lässt sich durch den Lebensstil meist positiv beeinflussen.
Etwa jeder vierte Mensch in Österreich hat einen zu hohen Blutdruck – Tendenz steigend. Als häufigste Ursache für Herzkrankheiten und Schlaganfälle zählt er zu den größten Gesundheitsrisiken. Auch Erkrankungen der Nieren, Augen oder Beingefäße können die Folge von Bluthochdruck sein.
Oft lässt sich der Blutdruck durch Lebensstilveränderungen beeinflussen, etwa über die Ernährung. Bisher wird vor allem eine salzarme Ernährung mit wenigen gesättigten Fetten sowie ein Verzicht auf Kaffee, Alkohol und Rauchen empfohlen.
Insbesondere die Reduktion von Salz wird vielen Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck empfohlen. Doch Forschende von der University of Waterloo in Kanada zeigten nun, dass nicht nur das Natrium in Salz den Blutdruck beeinflusst, sondern das Verhältnis von Kalium zu Natrium wichtig ist. „Unsere Forschung zeigt, dass es möglicherweise effektiver ist, den Kaliumanteil in der Ernährung zu erhöhen, als lediglich den Salzkonsum zu senken“, erklärt Studienautorin Anita Layton, Expertin für mathematische Biologie und Medizin. Kaliumreiche Lebensmittel wie Bananen, Spinat oder Brokkoli könnten also einen messbaren Beitrag zur Blutdruckregulierung leisten.
Kalium kommt häufig zu kurz
Kalium und Natrium sind Elektrolyte – lebenswichtige Stoffe, die etwa die Muskel- und Nervenfunktion steuern sowie den Wasserhaushalt im Körper regulieren. In der heutigen westlichen Ernährung überwiegt jedoch der Natriumanteil, während Kalium häufig zu kurz kommt. „Unsere Vorfahren lebten mit einer kaliumreichen, natriumarmen Ernährung. Es ist denkbar, dass sich unser Körper an diese Zusammensetzung angepasst hat, heißt es in der Studie. Wer seinen Blutdruck natürlich regulieren möchte, sollte also nicht nur den Salzstreuer im Auge behalten – sondern auch öfter zu kaliumreichen Lebensmitteln greifen.
Laut einer neuen Leitlinie ist erhöhter Blutdruck definiert als ein Blutdruck von 120 bis 139 mmHg (systolisch) zu 70 bis 89 mmHg (diastolisch). Bisher galten Werte von 140/90 mmHg als Bluthochdruck.
Häufige Ursachen für einen zu hohen Blutdruck sind Übergewicht, Bewegungsmangel, chronischer Stress sowie übermäßiger Alkohol- und Salzkonsum.
Männer ab 55 Jahren und Frauen ab 65 Jahren haben ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck. Grund dafür ist, dass sich die Blutgefäße mit zunehmendem Alter verhärten.
Das Forscherteam entwickelte ein mathematisches Modell, das erstmals genau berechnen kann, wie sich unterschiedliche Kalium-Natrium-Verhältnisse auf den Blutdruck auswirken. Dabei wurde auch untersucht, wie sich diese Wirkung je nach Geschlecht unterscheidet: Männer reagieren demnach besonders positiv auf ein erhöhtes Kaliumverhältnis, entwickeln aber auch schneller Bluthochdruck als Frauen vor den Wechseljahren.
Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt die empfohlene Tagesmenge für Erwachsene bei 4.000 Milligramm Kalium pro Tag.
12 Kaliumreiche Lebensmittel im Überblick
Kaliumgehalt pro 100 g
- Getrocknete Marillen: 1.370 mg
- Pistazienkerne: 1.020 mg
- Kürbiskerne: 814 mg
- Spinat (gekocht): 558 mg
- Weiße Bohnen (gekocht): 561 mg
- Avocado: 485 mg
- Süßkartoffeln (gekocht): 475 mg
- Kartoffeln (gekocht): 421 mg
- Linsen: 369 mg
- Bananen: 358 mg
- Brokkoli: 324 mg
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