Debatte um KI-Steuer: Sollen Roboter den Sozialstaat retten?

Debatte um KI-Steuer: Sollen Roboter den Sozialstaat retten?
Die Arbeiterkammer rührt die Werbetrommel für eine neue Wertschöpfungsabgabe. Was dafür und was dagegen spricht.
  • Die Arbeiterkammer NÖ fordert eine KI-Steuer, um Sozialstaatfinanzierung auf breitere Basis zu stellen.
  • Eine solche Abgabe würde mehr Geld ins Budget und in die Krankenkassen spülen und für eine "fairere" Lastenverteilung sorgen
  • Es gibt auch viele Gegenargumente wie Innovationshemmung, potenzielle Doppelbesteuerung und komplexe Umsetzung

Da ist sie wieder, die Idee der Maschinensteuer: Wie der KURIER berichtete, fordert die Arbeiterkammer Niederösterreich (AK NÖ), dass jene Betriebe mehr Steuern zahlen sollen, die auf Künstliche Intelligenz (KI) statt auf Arbeitskräfte setzen. Konkret geht es der AK um eine zusätzliche Finanzierung des Sozialstaates. Diese wird zum Großteil von den Lohn- und Gehaltsabgaben, also den arbeitenden Menschen, getragen. 

Doch worum geht es genau und was brächte so eine KI-Steuer überhaupt? Der KURIER fasst die wichtigsten Fragen zum Thema KI-Steuer zusammen. 

Was ist überhaupt eine KI-Steuer?

Der Begriff "KI-Steuer" -  früher auch als Maschinensteuer, Robotersteuer, Bit-Steuer oder eMail-Steuer bekannt - umschreibt etwas populistisch, dass Unternehmen, die vom technologischen Fortschritt besonders profitieren, stärker zur Kasse gebeten werden sollen. Anders formuliert: Wenn KI statt Menschen arbeitet, sollen ihre Eigentümer auch Steuern zahlen und nicht nur Profite einstreifen. Im Fokus sind hier immer wieder Digitalkonzerne wie Google oder Facebook. 

Unter Ökonomen ist auch der Begriff "Wertschöpfungsabgabe" gebräuchlich. Dabei wird die gesamte Wertschöpfung eines Unternehmens, also auch Gewinne, Mieten oder Abschreibungen,  und nicht nur die Lohnsumme als Berechnungsbasis für die Sozialversicherungsbeiträge herangezogen.  

Warum flammt die Debatte jetzt wieder auf?

Selbst die OECD mahnt Österreich regelmäßig: Die jetzige Finanzierung des Sozialsystems hängt zu stark am Faktor Arbeit. Digitalisierung, Automatisierung und der Einsatz von KI (Chatbots, Robotik, Programmierung etc.), verändern den Arbeitsmarkt aber massiv. Weniger Vollzeit, mehr Teilzeit verschärft die Finanzierungslage noch.

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