Globale Themen in Kitzbühel: Von Wirtschaft und Medien bis KI

KitzSummit / Floobe Medienproduktion
Die interaktive Konferenz machte die geopolitische Lage und Europa zum zentralen Thema. Zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Medizin diskutierten rege.

Die Postleitzahl von Kitzbühel und der Erdradius in Kilometer sind ident: 6370. Kitzbühel war in den vergangenen Tagen zumindest ein temporärer Nabel der Welt. Vorstände und Wissenschafter, Interessensvertreter und Medien, Ärzte und Gründer, Politiker und Buchautoren trafen einander. Der KitzSummit von Kommunikatorin Gabi Spiegelfeld und Unternehmer und Hotelier Christian Harisch fand zum dritten Mal in der Gamsstadt statt – 150 ausgewählte Gäste (siehe rechts) folgten der Einladung zur interaktiven Konferenz.

Europa, wach auf

Tag eins widmete sich der aktuellen geopolitischen Lage und der Position Europas. Den Auftakt machte die Keynote von US-Kenner Michael Werz (American Progress), gefolgt von Diskussionen mit Unternehmer und Investor Manfred Knof, dem ehemaligen Minister und zukünftigen Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank Martin Kocher, Claudia Franziska Brühwiler vom St. Gallen Collegium, Susanne Weigelin-Schwiedrzik von der Universität Wien und Patrick Deneen (US-Politikwissenschafter).

Die zentralen Botschaften der Diskussionen: Europa, wach auf. Es gebe eine Krise der liberalen Demokratien (vor allem in den USA), eine Renaissance des Autoritären und damit einen Aufschwung der illiberalen Gesellschaft. Der Amerikaner Patrick Deneen geht dabei noch einen Schritt weiter und bezeichnet die aktuelle Phase schon als „postliberal“. Susanne Weigelin-Schwiedrzik sieht die Weltmächte USA, China und Russland in einer schweren politischen Krise. „Sie beanspruchen, die Welt regieren zu können. Wichtig für Europa ist jetzt, sich in diesem Krisenszenario zu positionieren“. Jedoch sei in Europa der realistische Blick auf die Welt verloren gegangen, es gebe zudem keine strategischen Kompetenzen mehr. „Die hat man in der Vergangenheit an Washington D.C. ausgelagert“, sagt Weigelin-Schwiedrzik, „wir können es nicht mehr“.

Carsten  Knobel (Henkel)  und Michael Strugl  (Verbund) geben die CEO-Perspektive.

Carsten Knobel (Henkel) und Michael Strugl (Verbund) geben die CEO-Perspektive.

Sandra Joyce (Google)  und Bernd Pichlmayer (FTGG Cyber) diskutieren zum Thema Datensicherheit.

Sandra Joyce (Google) und Bernd Pichlmayer (FTGG Cyber) diskutieren zum Thema Datensicherheit.

Moderatorin Nadja Mader (ORF) mit Co-Veranstalter und Hotelier Christian Harisch.

Moderatorin Nadja Mader (ORF) mit Co-Veranstalter und Hotelier Christian Harisch.

KitzSummit 2025

Initiatorin und Mastermind Gabi Spiegelfeld (zweite von links)

KitzSummit 2025

Gerald Resch (Bankenverband) und Martin Schiefer (Vergaberechtsanwalt, rechts)

Initiatorin und Mastermind Gabi Spiegelfeld

Initiatorin und Mastermind Gabi Spiegelfeld.

Andreas Geiss, Andreas Wagner und Jochen Ditsche mit Sandra Baierl (KURIER) (v.li.)

Andreas Geiss, Andreas Wagner und Jochen Ditsche mit Sandra Baierl (KURIER) (v.li.)

Richard Grasl (KURIER, vorne) mit Inka Pieh (ORF) und Claudius Senst (Axel Springer).

Richard Grasl (KURIER, vorne) mit Inka Pieh (ORF) und Claudius Senst (Axel Springer).

Susanne Weigelin-Schwiedrzik: „In Europa gibt es keine strategische Kompetenz mehr“.

Susanne Weigelin-Schwiedrzik: „In Europa gibt es keine strategische Kompetenz mehr“.

Medienzukunft

Um die Macht der Medien ging es in einem weiteren Panel. Die Keynote von Claudius Senst (Axel Springer) zeigte die Transformation der Axel-Springer-Medien und die Rückbesinnung auf die finanzielle Autonomie, indem die Eigentümerstruktur wieder in die Hand der Familie gelegt wurde. Ohne Shareholder-Druck könne man sich wieder stärker auf Qualitätsjournalismus besinnen.

Die Diskutanten Inka Pieh (ORF), Richard Grasl (KURIER) und Donata Hopfen (internationale Medienexpertin und Investorin) sprachen über das Geschäftsmodell von Medienunternehmen in der Zukunft. Wie kann man künftig mit Medien Geld verdienen? Richard Grasl: „Indem man das Geschäftsfeld breiter aufstellt und Einnahmequellen jenseits des klassischen Print-Geschäfts aufbaut.“ Donata Hopfen beschreibt die Veränderung der Medien und sagt: „In Zukunft zählen Größe, Marke, Effizienz und Kollaboration.

Europa als zentrales Thema Bereits zum dritten Mal fand diese Woche der KitzSummit in Tirol (Kitzbühel) statt. 

Initiatorin und Mastermind Gabi Spiegelfeld veranstaltete gemeinsam mit Hotelier Christian Harisch die Konferenz, die auch heuer wieder Speaker und Gäste aus der ganzen Welt anzog. Zentrales Thema war der Zustand Europa und wie sich Europa positionieren muss, um künftig in der Welt eine Rolle zu spielen. 

Mit dabei: Michael Strugl (Verbund), Manfred Knof (Unternehmer), Claudius Senst (Axel Springer), Sandra Joyce (Google), Patrick Deneen (Politologe), Mathias Binswanger (Ökonom), Martin Kocher (Uni Wien), Henrietta Egerth (FFG), Oliver Errichiello (Wirtschaftssoziologe) u. a.

KI und Europa

Beim Kamingespräch machte Roland Berger die Künstliche Intelligenz und seine Anwendung (in Europa) zum zentralen Diskussionsgegenstand. Jochen Ditsche, Senior Partner von Roland Berger appellierte, den Datenschatz Europas zu schützen und selbst zu verwerten, um die entstandene Entwicklungslücke zu Amerika und China spät aber doch zu schließen. Andreas Wagner, Geschäftsführer SAP Austria und Andreas Geiss, VicePresident von Aleph Alpha betonten die Wichtigkeit der Ausbildung in Bezug auf die digitalen Kompetenzen.

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