Rätselraten um Gesundheitszustand von Vučić - Moskau-Reise in Gefahr?

- Serbiens Präsident Vučić unterbrach USA-Aufenthalt wegen Gesundheitsproblemen.
- Vučić leidet unter hohem Blutdruck, wurde mehrmals behandelt.
- Serbien als EU-Beitrittskandidat hält an russischen Beziehungen fest und lehnt EU-Sanktionen ab.
Nachdem Serbiens Präsident Aleksandar Vučić aufgrund von Gesundheitsproblemen vorzeitig einen USA-Aufenthalt unterbrochen hatte, ist unklar, wie es mit seiner geplanten Moskau-Reise zur Militärparade zum 80. Siegestag im Zweiten Weltkrieg am 9. Mai steht.
Nach einer Untersuchung des Präsidenten im Belgrader Militärkrankenhaus hieß es von seinem Kardiologen, Dragan Dinčić, am Samstag, dass es in den kommenden Tagen nicht realistisch sei, dass Vučić seine Aufgaben aufnehme.
Vučić hatte mehrmals Probleme mit erhöhtem Blutdruck
Dinčić bestätigte auch, dass Vučić bisher bereits dreimal wegen zu hohen Blutdrucks im Krankenhaus behandelt worden sei und dass seine Therapie am Samstag entsprechend angepasst wurde.
Laut Parlamentspräsidentin Ana Brnabić hätten die Ärzte dem Präsidenten strenge Bettruhe verordnet. Dies wurde von dem Kardiologen am Samstag nicht bestätigt.
Parlamentspräsidentin Brnabić: Vučić wird "sein Wort halten"
Brnabić hat am Sonntagabend in einer Talkshow des regierungsfreundlichen TV-Senders Pink zwar die geplante Moskau-Reise nicht direkt angesprochen, meinte jedoch, dass "Vučić sein Wort halten" werde. In Moskau wollte der Präsident trotz Missfallens von Seiten der EU der sogenannten Siegesparade auf dem Roten Platz beiwohnen.
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hatte die Staats- und Regierungschefs von EU-Ländern und Beitrittskandidaten vor einer Teilnahme an der Siegesparade am 9. Mai gewarnt. Die EU werde dies angesichts des groß angelegten russischen Kriegs in der Ukraine nicht als Bagatelle betrachten, hatte sie gesagt.
Der EU-Beitrittskandidat Serbien weigert sich nach wie vor, sich den EU-Sanktionen gegen Russland anzuschließen. Moskau gilt als traditioneller Verbündeter Belgrads im UNO-Sicherheitsrat, wenn es um den Kosovo geht. Die 2008 verkündete Unabhängigkeit seiner früheren Provinz lehnt Belgrad nach wie vor ab.
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