Grönland: Besorgnis über verstärkte US-Spionage

Luftaufnahme von Nuuk, Grönland.
Die US-Regierung soll ihre Geheimdienste angewiesen haben, Grönland verstärkt auszuspionieren. Für Dänemarks Außenminister Rasmussen sind das "beunruhigende Informationen."
  • Dänemark lädt US-Botschafter ein, um Grönland-Spionage-Bericht des WSJ zu klären.
  • Außenminister Rasmussen besorgt über mögliche US-Pläne zur Überwachung von Grönland.
  • Trump zeigt wiederholt Interesse an Grönland, das über reiche Bodenschätze verfügt.

Dänemark reagiert auf einen Bericht des Wall Street Journal, wonach die US-Regierung ihre Geheimdienste angewiesen hat, Grönland verstärkt auszuspionieren

Außenminister Lars Løkke Rasmussen erklärte am Donnerstag, er werde den amtierenden US-Botschafter in Dänemark einladen. "Ich habe den Artikel im Wall Street Journal gelesen und er beunruhigt mich sehr, denn wir spionieren keine Freunde aus", so Rasmussen vor Reportern bei einem Treffen der EU-Außenminister in Warschau.

"Wir werden den amtierenden US-Botschafter zu einem Gespräch ins Außenministerium einladen, um zu sehen, ob diese etwas beunruhigenden Informationen bestätigt werden." US-Präsident Donald Trump hat wiederholt erklärt, er wolle Grönland übernehmen - ein halbautonomes dänisches Gebiet in der Arktis. Dabei schloss er auch eine gewaltsame Annexion nicht aus.

Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit im Jahr 2019 erklärt, Grönland kaufen zu wollen. Seit seinem zweiten Amtsantritt im Jänner 2025 betonte er mehrfach, das arktische Inselgebiet unter US-Kontrolle bringen zu wollen. Grönland und Dänemark lehnen eine Annexion entschieden ab.

Grönland verfügt über reichhaltige Bodenschätze

Auf der größten Insel der Welt leben nur 57.000 Menschen. Im Boden lagern wertvolle Rohstoffe, die bisher kaum genutzt werden. 

Seit 1979 ist Grönland in vielen Bereichen autonom, doch entscheidet etwa über Außen- und Verteidigungspolitik immer noch die ehemalige Kolonialmacht Dänemark.

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