Zumindest ein neuer Liftturm fürs Naturhistorische Museum

Am Mittwochvormittag lud Katrin Vohland, die Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums, zum fototauglichen Spatenstich. So, als wollte sie Fakten schaffen.
Die schwarz-grüne Regierung hat 2023 rund 100 Millionen Euro für die Verbesserung der Infrastruktur im Belvedere, im KHM und eben im NHM gewidmet. Denn die Besucherzahlen sind da wie dort enorm gestiegen, die Eingangsbereiche aber nicht darauf ausgerichtet. Zudem fehlt es in den Museen am Maria-Theresien-Platz an barrierefreien Zugängen.
Die neue Regierung allerdings hat sich ein enormes Sparpaket verordnet. Und so dürfte Kulturminister Andreas Babler (SPÖ) darüber sinnieren, die Projekte auf Eis zu legen. Genaues weiß man nicht. Denn das Ausmaß der Maßnahmen wird erst am 13. Mai bekannt gegeben – nach der Budgetrede des Finanzministers. Daher verlor Babler auch kein Wort über das Bauprojekt, als er kürzlich das NHM besuchte.
Dem Spatenstich war eine Pressekonferenz vorangegangen, in der Vohland und Geschäftsführer Markus Roboch das Projekt vorstellten. Wie im KHM wird eine neue Eingangssituation geschaffen: spiegelgleich und minimalinvasiv. Allerdings nicht, wie im Schwestergebäude, symmetrisch: Man verzichtet auf einen neuen Ausgang, beschränkt sich auf einen ebenerdigen Zugang links vom Mittelrisalit. Dahinter gestaltet das siegreiche Architekturbüro Riegler Riewe aus Graz einen 300 Quadratmeter großen Bereich mit Kassen, Shop, Garderobe, Sanitäranlagen – und Kinderwagenabstellplätzen. Die Kosten sollen 34,7 Millionen Euro ausmachen, 32,9 Millionen wurden vom Bund versprochen, 1,8 Millionen steuert das NHM bei.
Vohland zeigte Verständnis für den Konsolidierungsbedarf, verlieh aber ihrer Hoffnung Ausdruck, „dass auch die neue Bundesregierung den Mut und die Weitsicht hat, die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen“. Sie pochte auf „Rechtssicherheit und Planbarkeit“. Zumal 2025 nur knapp zwei Millionen Euro fällig seien: „Der große Brocken steht erst 2027 an“, am Ende der Umbauzeit.
Nicht betroffen von der gegenwärtigen Unsicherheit ist der Liftturm, der um 3,3 Millionen im ersten Innenhof errichtet wird: Diese Summe steht definitiv zur Verfügung. Und der Spatenstich bezog sich auch nur auf die barrierefreie „vertikale Erschließung des NHM“.
Kommentare