Herkunft und was dagegen hilft

Rares Familienfoto: Peter Handke als Kind (li.) mit Mutter Maria, Halbschwester Monika und Stiefvater Bruno Handke, Mai 1948. 
Die Ausstellung „Woher wir kommen“ beschäftigt sich mit den verschiedenen Aspekten von Herkunft. Diese kann Halt geben oder Bürde werden, muss aber kein Schicksal sein

„Jeder bekommt seine Kindheit über den Kopf gestülpt wie einen Eimer“, schrieb Heimito von Doderer. „Später erst zeigt sich, was darin war. Aber ein ganzes Leben lang rinnt das an uns herunter, da mag einer die Kleider oder auch Kostüme wechseln wie er will“, heißt es weiter in seinem Roman „Ein Mord, den jeder begeht“.

Man kann es weiterrinnen lassen. Oder man kann sein sogenanntes Schicksal selbst in die Hand nehmen und sich sogar radikal neu erfinden. Vom H. C. Artmann etwa zum Metro Goldwin Artmann oder zum Artmann of Arabia werden, wie es der Wiener Dichter mit böhmischen Wurzeln tat, der gerne behauptete, er sei auf einem Baum geboren.