Das Unaussprechliche
Bevor Trump wiedergekommen ist, haben alle nur darüber geredet, was man angeblich nicht mehr sagen darf. Das ist ja jetzt weitgehend geklärt. Er darf alles sagen und nix passiert.
In der Korrektheits- und Gegenkorrektheitsbewegung wurde ein anderes Problem außer Acht gelassen: Was man gerne sagen würde, sich aber nicht traut. Letztens beim Bäcker. Man will ein Weckerl, das gut ausschaut, aber peinlich heißt: „Kicker-Laberl“. Man hilft sich mit Deuten. „Das da … nein … das da.“
Mit fortgeschrittenem Alter geht das ja jetzt immer besser. Man kann so tun, als könnte man die Namen nicht lesen. Was auch stimmt. Die unaussprechlichen Weckerln gab’s allerdings schon, da ließ sich noch keine Altersblindheit vorschützen. Niemals hat ihre Kolumnistin herausgefunden, ob das „Pensionisten-Weckerl“, das einst beim Spar im Angebot war, so gut war, wie es ausgeschaut hat. Auch der Versuchung der „Aborigines-Weckerln“ konnte sie nie nachgeben. Aber das Kicker-Laberl, das hat sie sich jetzt erfolgreich erschwindelt, und zwar ohne es je aussprechen zu müssen.