Bis kurz vor Wahlschluss versuchte der ehemalige Vizekanzler und Ex-FPÖ-Chef Heinz Christian Strache, Spitzenkandidat des Team HC Strache, noch Wähler für sich zu mobilisieren. „Bitte um deine starke Stimme“, rief er auf X auf. Er sah sich freilich selbst im Vorfeld als „Außenseiter“ und hoffte am Wahlsonntag zunächst, dass es „eine Überraschung gibt“. Die blieb aus.
In der ersten Hochrechnung am Sonntag kam Straches Liste nur auf 1,1 Prozent. Das Überspringen der 5-Prozent-Hürde war freilich schon bei der ersten Trendprognose außer Sicht und der Zug Richtung Gemeinderat schon früh am Abend abgefahren.
Der 55-Jährige war bereits zum fünften Mal als Spitzenkandidat für eine Partei bei der Wien-Wahl angetreten. Und nun zum zweiten Mal nicht für die FPÖ, aus der er nach Ibiza- und Spesenskandal ausgeschlossen worden war. Das Ergebnis seiner One-Man-Show fiel laut vorläufigem Stand noch schlechter als vor fünf Jahren aus.
Großer Jubel hingegen brandete kurz nach 17 Uhr bei der KPÖ auf, die sich zunächst Hoffnungen auf den Einzug in den Gemeinderat machen konnte. Laut Hochrechnung kommt die gemeinsame Liste mit LINKS aber nur auf 4,1 Prozent – knapp über der Trendprognose, die unter Berücksichtigung der Schwankungsbreite das Überspringen der 5-Prozent-Hürde möglich erscheinen ließ.
„Das ist eine deutliche Verbesserung“, freute sich Barbara Urbanic, Spitzenkandidatin des Bündnisses zunächst, bevor die Chance auf Gemeinderatsmandate dahin war. Bei der Verbesserung bleibt es trotzdem.
Urbanic hatte sich bei der Stimmabgabe „durchaus optimistisch“ gezeigt, dass diesmal ein Einzug in den Wiener Gemeinderat gelingen kann. Auch in den Bezirken erwartete sie einen Zuwachs an Mandaten, aktuell sind es 23 in 15 Bezirken.
Christian Willim
(kurier.at, pwi)
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Aktualisiert am 27.04.2025, 20:44
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