Plage unter Kontrolle? Im Vorjahr geringere Borkenkäfer-Schäden

Borkenkäfer auf Holzstamm
Gezielte Gegenmaßnahmen wie Borkenkäferfallen und Fangbäume in Tiroler Wäldern, um die Verbreitung des Borkenkäfers einzudämmen.
  • Die Schadholzmenge durch Borkenkäfer in Tirol sank von 1,32 Millionen Kubikmeter in 2023 auf 770.000 in 2024.
  • Gezielte Maßnahmen wie Borkenkäferfallen und Fangbäume sollen die Ausbreitung des Schädlings eindämmen.
  • Trotz Rückgangs ist der Borkenkäfer weiterhin eine ernstzunehmende Bedrohung für die Wälder Tirols.

Der Borkenkäfer hat die Wälder Tirols nach wie vor fest im Griff, im Vorjahr wurde jedoch eine deutliche Reduktion der durch den Käfer verursachten Schadholzmenge verzeichnet.

Während im Jahr 2023 noch 1,32 Millionen Kubikmeter Schadholz angefallen waren, waren es 2024 nur mehr 770.000. Dennoch seien die Schäden immer noch sehr hoch, hieß es in einer Aussendung des Landes. Gegenmaßnahmen seien daher essenziell.

Trotz der Verringerung der Schadholzmenge im Jahr 2024 war man jedoch noch weit vom Mittelwert der vergangenen zehn Jahre entfernt. Im Schnitt fielen 411.000 Kubikmeter Schadholz an, hieß es auf APA-Anfrage. Auch im Jahr 2022 wurden mit 1,28 Millionen Kubikmeter hohe Mengen verzeichnet.

Früherkennung essenziell, "Fangbäume" werden platziert

Zum Einsatz kommen Instrumente zur Früherkennung des Befalls sowie Borkenkäferfallen, erklärte Landesforstdirektor Josef Fuchs. Die Fallen dienen dazu, den Befall der einzelnen Bäume durch die Schädlinge "nicht nur zu kontrollieren", sondern auch um "eine Prognose für die kommende Saison" abzugeben. Diese bereits etablierte Maßnahme des "landesweiten Borkenkäfermonitorings" werde deshalb "auch im Jahr 2025 fortgesetzt".

Als weitere Maßnahme fungierten sogenannte "Fangbäume", die "in den Wäldern platziert werden", erklärte der Landesforstdirektor. Dazu schneide man "frische Bäume, um den Käfer gezielt zum Einbohren zu bringen." Danach sei es möglich, "die Entwicklung des Käfers genau zu beobachten" und bei "Vollbesiedlung" den Baum samt Käfern zu entfernen. Damit ließe sich "die weitere Verbreitung effektiv eindämmen".

Der Borkenkäfer sei jedenfalls nach wie vor eine "ernstzunehmende Bedrohung", betonte Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP). Es gehe darum, "die Verbreitung bestmöglich einzudämmen", um den Wald als "Lebensraum für uns und die kommenden Generationen zu schützen". Schließlich seien Wälder "mehr als grüne Kulisse". Sie dienten als "Erholungsraum", vor allem aber auch als "Schutz vor Naturgefahren wie Lawinen und Muren".

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