Wahlmotive: Wähler wollen wieder SPÖ-Neos-Regierung in Wien

Punschkrapfen
Ein Thema hat alle Wahlberechtigten – unabhängig von ihrer Parteipräferenz – mehr beschäftigt als jedes andere: die Migration.
Für 31 Prozent der 1.200 für ATV/Puls24 Befragten ist die Zuwanderung das drängendste Thema, um das sich der Bürgermeister künftig zu kümmern hat. Weit abgeschlagen folgen die Themen Teuerung (14 Prozent), Bildung (12 Prozent) und Gesundheit (10 Prozent).

„Michael Ludwig war für fast jeden zweiten SPÖ-Wähler ein wichtiges Wahlmotiv“, sagt Meinungsforscher Peter Hajek. Für 30 Prozent der freiheitlichen Wähler war deren Spitzenkandidat Dominik Nepp der Grund, für die Blauen zu stimmen.
Nur halb so viele – 15 Prozent der ÖVP-Wählerschaft – nennen den türkisen Spitzenkandidaten Karl Mahrer als das entscheidende Kriterium für die eigene Wahl-Entscheidung. In Relation noch weniger wahlentscheidend waren die grüne Spitzenkandidaten Judith Pühringer (10 Prozent) sowie jene der KPÖ (Barbara Urbanic; 10 Prozent) und der Neos (Bettina Emmerling; fünf Prozent). Emmerling hatte es, wie Meinungsforscher Hajek ausführt, nach dem Wechsel von Christoph Wiederkehr in die Bundesregierung (er war Vizebürgermeister und Spitzenkandidat und ist jetzt Bildungsminister) „am schwersten“.

Programm entscheidend
Geht es nach dem Wählerwillen der 1.200 Befragten, dürften die Pinken in den vergangenen fünf Jahren eine gute Figur gemacht haben, denn: 28 Prozent sprechen sich für eine Fortführung der SPÖ-Neos-Koalition in Wien aus. 25 Prozent präferieren eine Zusammenarbeit von SPÖ und ÖVP, weitere 23 Prozent können einer rot-grünen Stadtregierung etwas abgewinnen. „Die Präferenzen für die nächste Stadtkoalition sind amorph“, interpretiert Hajek die Umfragedaten.
Maßgebliche Motive, für die SPÖ zu stimmen, waren „die gute Arbeit für Wien“ (30 Prozent), das Wahlprogramm (20 Prozent) und „Soziales“ (18 Prozent). Das Top-Wahlmotiv, die FPÖ zu wählen, ist und bleibt mit 34 Prozent die Zuwanderung, gefolgt vom Wahlprogramm (23 Prozent) und dem Thema Sicherheit 21 Prozent.
Apropos Sicherheit, die im Wahlkampf insbesondere von ÖVP und FPÖ thematisiert wurde: Das Gros der Befragten fühlt sich in Wien sicher. 21 Prozent fühlen sich „sehr sicher“, 37 Prozent „eher sicher“ und 16 Prozent geben an, sich „sehr unsicher“ zu fühlen.
Zurück zu den Wahlmotiven: Die ÖVP konnte mit dem Programm reüssieren (36 Prozent) und auf Stammwähler bauen (23 Prozent); die Grünen konnten mit Klimaschutz (55 Prozent) und Programm (27 Prozent) punkten. Letzteres war auch für Neos- und KPÖ-Wähler das wichtigste Motiv.
Wer nicht zur Wahl gegangen ist, tat dies laut Umfrage, weil er oder sie keine Zeit hatte (21 Prozent) und sich nach der Wahl nichts ändern werde (17 Prozent).
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