NÖ: Fluss bekommt mit Millionenprojekt Buchten und Naturufer zurrück

Begradigte Url bekommt auf einer Länge von 700 Meter wieder natürliche Ufer zurück
- Renaturierungsprojekt in Amstetten zur Rückführung der Url in einen natürlichen Zustand mit einem Budget von 1,8 Millionen Euro.
- Ziele des Projekts: Schutz der Umwelt, Klimawandelbekämpfung und Schaffung von Erholungsräumen.
- Baumaßnahmen umfassen Flussschlingen und Naturufer zur Wiederansiedlung von Tierarten und Schaffung eines Erholungsgebiets.
Ein Konzept, dass bereits beim Ybbsfluss umgesetzt wurde, wird nun auch für den zweiten Amstettner Fluss angewendet. Die Url soll mithilfe eines Millionenprojekts im Gebiet der Stadtgemeinde renaturiert und damit aufnahmefähiger für zukünftige Hochwässer, aber auch Erholungsgebiet werden.
Nach der wasserspeichernden Schwammstadt am Hauptplatz steigt nun das nächste Großprojekt an der Peripherie. In das Renaturierungsprojekt werden rund 1,8 Millionen Euro investiert. Um das Großprojekt zur Öffnung früherer Ökosysteme entlang der Flussufer umsetzen zu können, zahlen der Bund 60 Prozent, das Land NÖ 30, der Landschaftsfonds acht und die Stadt selbst zwei Prozent.
Trotz des niedrigen finanziellen Eigenanteils sieht Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP) einen Dreifachnutzen. "Umwelt schützen, aktiv dem Klimawandel entgegentreten und Schaffung von qualitativ hochwertigen Naherholungsräumen - das Projekt verbindet drei wesentliche Ziele der Stadt“, sagt der Stadtchef.

Verantwortliche der Stadt Amstetten auf Url-Brücke in Winkling
Bevor sich der Naturraum neu formiert, muss gebaggert werden. Der in den 1960er-Jahren begradigte und mit Steinufern befestigte Fluss liegt zwischen Mauer und dem urbanen Stadtteil Edla.
Baumaßnahmen
Auf 700 Meter kommen nächstes Jahr Flussschlingen, Steil- und Flachufer, Buchten und tiefe Kolke. Totholzstellen und Stillgewässer sollen verschwundene Tierarten zu Wasser und zu Land, wie Huchen und Eisvogel, zurückholen, kündigt Umweltgemeinderätin Michaela Pfaffeneder (ÖVP) an.
Das neue Naturreservat soll als Erholungsgebiet eine Hauptrolle bekommen. Im Stadtgebiet entsteht ein Netzwerk der besonderen Plätze, in das auch eine Raststelle an der Url aufgenommen wird, so Stadtvize Markus Brandstetter (ÖVP) an. Ein Geh- und Radweg wird durch das Gebiet führen. Im Gemeinderat muss das Vorhaben noch abgesegnet werden. Die Hauptarbeiten sollen im nächsten jahr über die Bühne gehen.
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